Konfirmanden pflegen Alpweiden
17 Konfirmandinnen und Konfirmanden arbeiteten mit ihren Leitern während einer Woche im Bündner Bergdorf Duvin und unterstützten die lokale Alpgenossenschaft tatkräftig.
Samuel Kienast,
Im malerischen Duvin mit seinen gut 80 Einwohnern war letzte Woche vieles anders als üblich. Konfirmandinnen und Konfirmanden aus Frauenfeld wohnten im Schulhaus, übernachteten in der Scheune der Feuerwehr und bevölkerten den Pausenplatz. Und dies schon am frühen Morgen.
Arbeiten statt Ausschlafen
Noch ehe der Hahn krähte wurden die Jugendlichen durch harmonische Alphorntöne aus dem Schlaf gerissen und zogen aus, um verschiedene Arbeiten zu verrichten. Nach einem kurzen Helikopterflug entwaldete eine der Gruppen auf über 2000 Meter über Meer eine vergandende Alpweide. „In den letzten Jahren steigt die Waldgrenze immer höher und die Schafweiden der Alpgenossenschaft wachsen langsam zu. Ohne die Hilfe der Konfirmanden aus Frauenfeld könnten wir dem nichts entgegensetzen“, sagt der einheimische Bauer Arno Deplazes. An einer steilen Bergflanke räumten die Jugendlichen die gefällten Bäume weg und machten so die Wiese wieder frei für die Schafe. Der steile, weglose Abstieg wurde dann streckenweise auf dem Hosenboden bewältigt.
Eine zweite Gruppe konstruierte und betonierte eine flexible Viehtränke, welche im Winter lawinensicher demontiert werden kann. Zu guter Letzt wurde beim Holzschlag angefallenes Kleinholz aus einer Weide entfernt.
Frauenfelder Tradition
Seit rund 30 Jahren unterstützen Frauenfelder Jugendliche die Bauern in Duvin in den Unterhaltsarbeiten ihres riesigen Gemeindegebietes. „Das gemeinsame Arbeiten schweisst zusammen und ist ein optimaler Einstieg in das Konfirmations-Jahr“, berichtet Pfr. Marcel Schmid. „Die Motivation der Jugendlichen war sehr erfreulich und trug wesentlich zur guten Atmosphäre bei“. Ganz im Sinne des Schweizerischen Jahres der Milizarbeit engagierte sich auch Joel Wolfender als Teamleiter und sagt: «Ich werde es vermissen, mit den Jugendlichen zusammen zu arbeiten». Die Stadt Frauenfeld schätzt das Engagement der Jugendlichen in der Bergregion und unterstützt die Einsätze seit Jahren finanziell.
Einblick in eine andere Lebenswelt
Neben dem praktischen Nutzen der Arbeiten erlebten die Jungen den Alltag der Bergbauern hautnah. Auf dem Pausenplatz wurde mit den Jugendlichen von Duvin Tischtennis gespielt, Romanisch gelernt und Freundschaften geschlossen. Die Pfarrer Marcel Schmid und Samuel Kienast freuen sich nach dieser Erfahrung praktisch gelebter Nächstenliebe auf ein spannendes Konfjahr.
Hier einige Eindrücke: