Heute wurden in der Stadtkirche 14 junge Menschen als erwachsene Mitglieder durch die Konfirmation in die Kirchgemeinde aufgenommen. Die Lebensreise - so das Motto der Konfirmation - hat an der Konfirmationen einen Zwischenhalt gemacht.
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Konfirmation Online anhören
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Was braucht man für eine Reise? Als Kinder habt ihr in der Schule „ich packe i min Rucksack“ gespielt: Jede und jeder musste alle Gegenstände die zuvor gesagt wurden in der richtigen Reihenfolge aufzählen und einen eigenen dazu sagen. Damals waren wohl andere Sachen wichtig, als heute. Anstelle des Stofftiers nehmt ihr jetzt wohl eher das Smartphone mit. Mit Reisen verbindet ihr aber vielmehr als nur in die Ferien gehen. Ihr habt uns das in den verschiedenen Inputs aufgezeigt: Die Berufs- und Schulwahl ist eine Reise, die Reise zu sich selber, die Reise in ferne Länder und auch die Beziehung zu Gott, habt ihr als eine Reise beschrieben.
So gesehen ist unser ganzes Leben eine Reise, eine Leben-s-Reise. Und nun gilt es den Rucksack oder den Koffer zu packen. Ihr Konfirmandinnen und Konfirmanden werdet heute von der Kirche als erwachsene Mitglieder in die Kirche aufgenommen. Als junge Erwachsene dürft ihr nicht nur eure kirchliche Reise selber bestimmen, sondern müsst auch immer mehr selber Verantwortung für eure Lebens-reise übernehmen. So werdet ihr eure Koffer selber packen und das mitnehmen, was euch wichtig ist. Was euch wichtig ist, werdet ihr uns im Fürbittegebet sagen. Ihr habe in kleinen Fürbitten an Gott formuliert, was euch am Herzen liegt: Familie und Freunde, Gerechtigkeit und Hilfe für die Armen, die Natur, genug zu Essen, Kraft und Hoffnung und immer wieder den Schutz von Gott.?Ich meine, ihr packt da ganz Wichtiges in euren Lebensreise-Rucksack ein. Es zeigt, dass ihr euch Gedanken macht, was man wirklich zum Leben braucht. Es fällt mir dabei auf, dass man das allermeiste eigentlich nicht kaufen kann. Ja, das Wichtigste im Leben gibt es nicht zu kaufen.??
Auf eurer Lebensreise werdet ihr immer wieder Menschen begegnen, die mit euch ein Stück Lebensweg gehen, mal ein kürzeres, mal ein längeres. Menschen, die ihr ohne euer Dazutun zur Seite habt, zum Beispiel der Lehrmeister, die Lehrerin, Mitschülerinnen und Oberstift. Das ist eine Herausforderung und nicht immer einfach. Und dann gibt es auch die Menschen, die ihr euch selber aussucht. Gute Freunde, echte, wie auch solche in Facebook, mit denen ihr immer wieder durch das Leben geht. Und es wird die Zeit kommen, da ihr eure Lebensreise mit einem ganz bestimmten und geliebten Menschen teilen möchtet.?Ich bin sicher, dass ihr immer wieder Gott auf eurer Lebensreise begegnen werdet. Die Bibel ist voll von Reiseberichten mit Gott. Schon Adam und Eva mussten reisen, wenn auch nicht ganz freiwillig, sie mussten aus dem Paradies reisen. Mose hat das Volk Israel durch die Wüste geführt, um die bekanntesten Bespiele aufzugreifen. Und auch Jesus Christus war ständig auf Reisen. Und seine Reisebegleiter hat er auf dem Weg zu sich gerufen: Komm, folge mir nach.?Heute an dieser Konfirmation gilt dieser Ruf: „Komm, folge mir nach“ im Speziellen euch Konfirmandinnen und Konfirmanden. Wenn wir den Text aus der Lesung genau anschauen, sehen wir: Jesus ruft die Fischer während der Arbeit und er lädt sie ein Menschenfischer zu werden. Ich interpretiere das so, dass Jesus uns alle in seine Nachfolge rufen will, gerade da, wo wir sind. Wir sollen in unserem Alltag, in unserem Beruf, in unserer Familie und Partnerschaft, Jesus nachfolgen.
Auf der Konfirmationsurkunde, die ihr Konfirmandinnen und Konfirmanden heute bekommt, steht, wie das gemeint ist:
Du bist im christlichen Glauben unterrichtet und heute konfirmiert worden. Du bist damit unter die Erwachsenen der christlichen Gemeinde aufgenommen. Du bist aufgerufen, am Aufbau der Gemeinde und des Friedens in der Welt mitzuarbeiten. Du bist eingeladen, zur Stärkung deines Glaubens immer neu am Gottesdienst und Abendmahl mitzufeiern. Du hast nun das Recht, als Pate oder Patin an der Taufe und der christlichen Erziehung eines Kindes mitzuwirken. Christus, der Meister des Lebens, wird dich begleiten!?
Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Leben von Christen und Christinnen und erst noch in einem traditionellen Sprachstil. Das Zentrale wird aber klar: ?Du bist aufgerufen, am Aufbau der Gemeinde und des Friedens in der Welt mitzuarbeiten.
Ihr Konfirmandinnen und Konfirmanden und wir alle sind also aufgerufen, Teil der Gemeinde von Jesus Christus zu sein, und noch mehr: Diese Gemeinschaft aufzubauen. Und wir sind alle eingeladen, uns für den Frieden in der Welt einzusetzen. Dafür bitten wir heute als Gemeinde für euch Konfirmandinnen und Konfirmanden um den Segen Gottes. ?Dieser Segen möge euch in eurem Leben begleiten und euch immer wieder daran erinnern, dass ihr von Jesus Christus selber gerufen seid, seine Nachfolgerinnen und Nachfolger zu sein. Denn:
Christus hat keine Hände, nur unsere Hände, um seine Arbeit heute zu tun.
Er hat keine Füsse, nur unsere Füsse, um Menschen auf den Weg zu führen.
Er hat keine Lippen, nur unsere Lippen, um Menschen von ihm zu erzählen.
Er hat keine Hilfe, nur unsere Hilfe, um Menschen auf seine Seite zu bringen.
Wir sind die einzige Bibel, die die Oeffentlichkeit noch liest.
Wir sind Gottes letzte Botschaft, in Taten und Worten geschrieben.
Amen